Gas.de stellt Belieferungen mit Gas ein
Die steigenden Gaspreise zwingen einen weiteren Gasanbieter in die Knie. Mitten in der Heizsaison stellt Gas.de seine Versorgung ein. Betroffen sind schätzungsweise 100.000 Kunden von Gas.de und der Marke Grünwelt Energie. Was Kunden jetzt wissen müssen.
Der Versorger Gas.de, der deutschlandweit Gastarife auch über seine Marke Grünwelt Energie anbietet, hat seine Kunden darüber informiert, dass er die Gasbelieferung einstellt. Die Gasverträge wurden rückwirkend zum 2. Dezember gekündigt. Gas.de begründet den Lieferstopp mit den stark gestiegenen Einkaufspreisen. Die Verbraucherzentrale NRW schätzt, dass mehr als 100.000 Kunden betroffen sind.
Bereits Mitte November hatte Gas.de seinen Kunden mitgeteilt, dass sich der Arbeitspreis mehr als verdoppeln würde. Mit der Kündigung ist die Preiserhöhung nun hinfällig.
Unterbrechungsfreie Versorgung mit Gas ist garantiert
Gaskunden müssen keine Angst haben, dass ihnen der Gashahn zugedreht wird und sie bald frieren müssen. Eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Gas ist gesetzlich garantiert. Die Ersatzversorgung übernimmt der örtliche Grundversorger. Doch die ist meist nicht sehr günstig.
Kümmert man sich nicht aktiv um einen neuen Tarif, wird man nach 3 Monaten von der Ersatzversorgung in die sogenannte Grundversorgung eingestuft. Der Wechsel in einen Gastarif oder zu einem anderen Anbieter ist ratsam. Wir haben einige Strategien hier beschrieben.
Das müssen Kunden nach dem Lieferstopp von Gas.de wissen:
Noch ist unklar, ob die Kündigungen durch Gas.de rechtlich zulässig sind. Doch bekannt ist, dass Gas.de keine Insolvenz angemeldet hat [Stand 11.12.2021]. In einem ähnlich gelagerten Fall hat das Amtsgericht Bottrop in einem einstweiligen Verfügungsverfahren entschieden, dass der angekündigte Lieferstopp unzulässig ist und den Versorger, die Regionalen Energiewerke GmbH, zum Fortsetzen der Belieferung seiner Kunden aufgefordert. In der Begründung hieß es, es liege im unternehmerischen Risikobereich, dass sich die Energiepreise verteuern.
- Zählerstand dokumentieren und an den Netzbetreiber und Grundversorger senden.
- Wenn man das Vertragsverhältnis als beendet betrachtet: Dauerauftrag stornieren oder dem Versorger die Einzugsermächtigung entziehen.
- Wenn man einen Vertrag mit Preisgarantie und einen langen Atem hat, eine Weiterbelieferung von Gas.de fordern und offene Rechnungsbeträge per Überweisung zahlen.
Zahlungen: Bonus und Abschläge nach Lieferstopp von Gas.de und Grünwelt
Gas.de hat Check24 zugesichert, dass fällige Neukundenboni anteilig ausbezahlt werden. In der Endabrechnung würden auch eventuell zu viel gezahlte Abschläge verrechnet werden.
Die Schlichtungsstelle Energie verzeichnet seit November eine Zunahme an Fällen, in denen Versorger ihren Kunden die Verträge kündigen.