Gasanbieterwechsel einfach erklärt

Man kann innerhalb weniger Minuten den Gasanbieter wechseln, das ist richtig. Die Auswahl des neuen Anbieters dauert aber etwas länger. Wir erklären im Detail wie der Gasanbieterwechsel funktioniert und Sie den passenden Tarif finden.

Das Wichtigste zum Gasanbieterwechsel:

• Der Gasanbieterwechsel geht einfach und ist sicher.
• Der neue Gasanbieter kündigt den Vertrag beim bisherigen Versorger.
• Am Gaszähler und an den Leitungen ändert sich nichts.
• Die Versorgung wird nicht unterbrochen.

So funktioniert der Gasanbieterwechsel

Mit dem Gasanbieterwechsel lassen sich je nach Verbrauch mehrere hundert Euro pro Jahr einsparen.So geht’s:

  1. Postleitzahl des Wohnortes und jährlichen Gasverbrauch in den Gasrechner eingeben
  2. Einstellungen im Vergleichsrechner den individuellen Bedürfnissen anpassen und Gasanbieter vergleichen.
  3. Mit Hilfe des Wechselformulars den Anbieterwechsel durchführen.

Um den Gasanbieterwechsel in die Wege zu leiten, müssen Sie einen Wechselantrag ausfüllen. Sie können den Online-Antrag im Gasrechner verwenden oder das PDF herunterladen und mit der Post verschicken. Der Gasanbieter Ihrer Wahl prüft nun alle Daten und wird sich bei Ihnen melden wenn noch Angaben im Antrag fehlen und Ihnen danach eine Vertragsbestätigung zuschicken. Im Anschluss kümmert er sich um die Kündigung bei dem alten Gasversorger und nennt Ihnen den Termin, an dem die Lieferung beginnt. In der Regel müssen Sie an dem Tag der Lieferumstellung den Stand des Gaszählers ablesen und an neuen und alten Gasanbieter schicken. Diese Lieferumstellung bemerken Sie nur, in dem die Gasrechnung nun von einem anderen Versorger kommt. Technischen Änderungen an den Leitungen oder am Zähler gibt es nicht. Der alte Gasanbieter schickt Ihnen dann eine Abschlussrechnung.

Wenn Sie vom neuen Gasvertrag zurücktreten wollen, können Sie vom Widerrufsrecht Gebrauch zu machen. Schicken Sie den  Widerruf innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss schriftlich an den neuen Anbieter, von dessen Vertrag Sie zurücktreten möchten.

Für einen erfolgreichen Gaswechsel sind diese Angaben notwendig

  • Der gewünschter Liefertermin
  • Die Zählernummer der Anschlussstelle
  • Der Name des bisherigen Versorgers und Ihre Kundennummer
  • Ihre persönlichen Daten

All diese Informationen finden Sie auf Ihrer letzten Gasabrechnung. Wenn Sie diese zur Hand haben, können Sie den Gasanbietwechsel ohne weiteres direkt durchführen. Wenn Sie zum ersten Mal Gas beziehen und nicht wissen, wo sich Ihr Gaszähler befindet, können der Vermieter, die Hausverwaltung oder der Hausmeister weiterhelfen.

Der Wechsel des Gasanbieters dauert meist 3 bis 6 Wochen. Alle benötigten Informationen finden Sie auf der aktuellen Gasrechnung. Bei der Zählernummer kann Ihnen der Hauswart sicher helfen.

Kündigungsfristen vor dem Gaswechsel beachten

Bevor Sie den Wechsel zu einem neuen Gasanbieter einleiten,  wäre es ratsam zu prüfen, wann der aktuelle Vetrag ausläuft und welche Bonusvereinbarungen Sie getroffen haben.  Haben Sie noch mindestens 6 Wochen vor Ablauf des Vertrages Zeit, wählen Sie die „automatische Kündigung“ im  Wechselformular oder wählen Sie einen  Termin aus, um Ihre Bonuszahlung zu bekommen.

In den meisten Fällen übernimmt der neue Versorger beim Gasanbieterwechsel die Kündigung beim bisherigen Anbieter, um Ihnen Zeit und Arbeit zu ersparen.  Ist der Gaswechsel vertraglich geregelt, kann der neue Gasanbieter mit der Belieferung von Gas beginnen.

Bei einer Preiserhöhung oder einem Umzug, sollten Sie selbst kündigen. Lesen Sie dazu unsere Anleitung: Das Wichtigste zum Kündigungsrecht beim Gasanbieterwechsel

Kann jeder den Gasanbieter wechseln?

Jeder Bewohner eines Einfamilienhauses kann den Gasanbieter wechseln. Sind Sie Eigentümer ist das kein Problem. Als Mieter müssen Sie unter Umständen mit dem Vermieter Rücksprache halten und um Einblick in die Vertragsunterlagen bitten.

Mieter in Mehrfamilienhäusern, können in der Regel den Gasanbieter nicht wechseln, wenn Sie über eine Zentralheizung beliefert werden. Hier hat der  Vermieter den Vertrag abgeschlossen. Ein Hinweis an den Vermieter, dass der Gasanbieterwechsel möglich ist, würde die Heizkosten für alle Mieter senken.

Gasverbrauch ermitteln und Gasanbieter vergleichen

Um die Gastarife vergleichen zu können, muss die Postleitzahl für den Wohnort und der jährliche Gasverbrauch angegeben werden. Den finden Sie auf der letzten Jahresabrechnung. Bei Neueinzug lassen sich auch Schätzwerte verwenden. Der zu zahlende Gaspreis und auch die zukünftigen Abschläge werden dann auf dieser Schätzung basieren und die Endabrechnung abweichen. Schauen Sie in die Tabelle für den Gasverbrauch oder verwenden Sie die Angaben im Gasrechner, die den Durchschnittswert für den Gasverbrauch basierend auf Wohnungsgröße zeigt.

Kennen Sie die Anzahl der verbrauchten Kubikmeter? Wenn Sie diese mit 10 multiplizieren bekommen Sie einen Richtwert für die verbrauchten Kilowattstunden.

Auswahl des neuen Gastarifs

Für die Auswahl des neuen Gastarifs hat die Stiftung Warentest einige Ratschläge veröffentlich. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst, so dass Sie mit dem nächsten Gasanbieterwechsel zufrieden sein können.

Ein paar Tipps zum Gasanbieterwechsel:

  • Beim neuen Gastarif sollte nicht nur der Preis im Vordergrund stehen. prüfen Sie ob der neue Versorger faire Vertragsbedingungen und einen guten Kundenservice bietet.
  • Erstwechsler können den Grundversorgungstarif  jederzeit mit einer Frist von 2 Wochen kündigen.
  • Wenn Sie zu einem Anbieter wechseln, der ein Tochterunternehmen oder eine Marke Ihres alten Gasanbieters ist, bekommen Sie keinen Neukundenbonus.
  • Sind Sie ein regelmäßiger Wechsler, verpassen Sie nicht die Kündigungsfrist. Nutzen Sie unseren kostenlosen Wecker.
  • Wechseln Sie 6 Wochen vor Ende Ihrer Kündigungsfrist.

Warum den Gasanbieter wechseln? Es gibt doch die Gaspreisbremse.

Werden die Gaspreise wegen der Gaspreisbremse weiter steigen?

Das Kartellamt prüft derzeit, ob starke Preiserhöhungen gerechtfertigt sind. Ziel ist es, den Missbrauch der Staatsmittel zu verhindern, denn der zahlt die Differenz zwischen dem Endkundenpreis und dem gedeckelten Preis (12 Cent pro kWh).

Welche Methoden gibt es, um dies zu überprüfen?

Der Gasnbieter muss dem Kartellamt seine Preiskalkulation offenlegen, entscheidend sind die Preise bzw. Margen. Kosten wie Netzentgelte, Umlagen oder Steuern kann der Gasnbieter ja nicht direkt beeinflussen.

Ist es für Bestandskunden ein Gasanbieterwechsel nach einer Preiserhöhung sinnvoll?

Wenn Gaskunden eine deutliche Preiserhöhung erhalten, macht es Sinn Gastarife zu vergleichen und zu wechseln. Neukunden können aktuell Gastarife abschließen, die bei rund 12 Cent pro Kilowattstunde liegen.

Die Gaspreisbremse ist nur eine vorübergehende Lösung, die bis Anfang 2024 gelten soll. Was dann?

Im Idealfall wird der Großhandelspreis für Gas bis dahin weiter sinken, und die Versorger werden mit Preissenkungen nachziehen. Danach sinkt in der Regel der Grund für das Eingreifen des Staates. Was wir im vergangenen Jahr erlebt haben, waren extreme Marktschwankungen, denen die Anbieter nicht entgegenwirken konnten. Wenn das nicht eintritt, muss geprüft werden, ob der Preisdeckel verlängert wird.