Neue Gasumlage – Was Kunden wissen sollten
Wer mit Gas heizt, muss wegen des Krieges in der Ukraine jetzt mehr zahlen. Die neue staatliche Gasumlage bedeutet einen zusätzlichen Preisanstieg von 2,419 Cent pro Kilowattstunde.
Was ist die Gasumlage und wie lange gilt sie?
Die Gasumlage ist eine Art Sondersteuer, die infolge des Ukrainekrieges erhoben wurde. Sie wird pro Kilowattstunde auf den Verbrauchspreis aufgeschlagen. Ziel ist es, Gasimporteure zu entlasten, die um den Liefervertrag zu erfüllen, große Mengen zu einem sehr hohen Preis einkaufen müssen. Erdgasimporteure haben Lieferverpflichtungen gegenüber ihren Kunden (Stadtwerke und Gasanbieter). Bisher konnten sie diese Mehrkosten nicht weitergeben, da der Verkaufspreis meist über einen längeren Zeitraum fixiert wird.
Importeure müssen die zusätzlichen Kosten noch bis Ende September tragen. Die Gasumlage soll ab Oktober eineinhalb Jahre gezahlt werden und somit bis Ende März 2024 gelten. Die Mehrwertsteuer muss aufgeschlagen werden. Wegen der gestiegenen Gaspreise wird der Mehrwertsteuersatz auf Gas gesenkt. Die Mehrwertsteuer werde befristet von 19 auf 7 % fallen.
Wer muss die Gasumlage zahlen?
Die Gasumlage muss von allen Unternehmen und Privathaushalten gezahlt werden, die Gas verbrauchen. In der industriellen Produktion und im Privatbereich betrifft Millionen Deutsche, denn die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt.
Kann die Gasumlage noch steigen?
Die Gasumlage beträgt vorerst 2,419 Cent pro Kilowattstunde. Der Betrag kann nach 3 Monaten der Marktentwicklung angepasst werden. Hoch und runter.
Welche Extrakosten entstehen durch die Gasumlage?
Die Mehrkosten enstehen pro verbrauchter Kilowattstunde. Weniger heizen verhindert einen enormen Anstieg der Ausgaben.
Eine Beispielrechnung für die Gasumlage inkl. Mehrwertsteuer:
Eine Familie in einer 100m2-Wohnung verbraucht im Schnitt 12.000 Kilowattstunden. Demnach hat sie etwa 306 Euro jährliche Zusatzkosten. Einen Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh Gas muss etwa 102 Euro mehr ausgeben.
Wie wird die Gasumlage bezahlt?
Die Gasumlage wird mit der Gasrechnung bezahlt und ist ein Aufschlag auf den kWh-Preis. Der Verbraucherschutz schreibt eine Ankündigungsfriste laut Energiewirtschaftsgesetz von vier bis sechs Wochen vor. Daher kann es bis November oder Dezember dauern bis die die Umlage auf den Rechnungen ausgewiesen wird.
Gibt es Entlastungen bei der Gasumlage?
Untere Einkommensgruppen, die von der Gasumlage besonders hart getroffen werden, sollen laut Bunderegierung weiter entlastet werden. Es wurde ein drittes Entlastungspaket angekündigt in dem ein dauerhafter Heizkostenzuschuss für einkommensschwache Haushalte vorgesehen ist.