Gaspreisentwicklung: Das ändert sich für Gaspreise 2025
Der Trend bei der Gaspreisentwicklung für 2025 zeigt deutlich nach oben, denn steigende Netzentgelte treiben die Gaspreise 2025 in die Höhe.
Millionen deutscher Haushalte müssen sich zum Jahreswechsel 2025 auf steigende Gaspreise einstellen. Besonders im Norden und Nordosten Deutschlands und in Teilen Nordrhein-Westfalens wird es höhere Gaspreise geben. Laut Energiedienstleister ene’t beträgt der bundesweite Preisanstieg bei den Gasnetzgebühren durchschnittlich 25%. Die Netzentgelte werden für die Durchleitung des Gases durch die Leitungen und deren Instandhaltung erhoben und machen derzeit 12% des Gaspreises aus.
Bisher hat erst jeder Dritte Gasanbieter [230 von 717 Versorgern] die Gastarife für 2025 veröffentlicht.
Die Gaspreisentwicklung ist regional sehr unterschiedlich. Im deutschlandweiten Durchschnitt wird ein Singlehaushalt [Gasverbrauch 7.000 kWh p.a.] ab 2025 durchschnittlich 9,2 % mehr zahlen. Ein Familienhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh muss mit einer Erhöhung von 6 % rechnen. Im Gegensatz dazu wird ein Gewerbebetrieb mit einem Verbrauch von 200.000 kWh im Schnitt um 6,7 % entlastet. Kunden von E.ON, Deutschlands größtem Gas Grundversorger, müssen mit deutlich steigenen Gaspreisen rechnen, besonders in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Von sinkenden Gaspreisen profitieren Kunden von MITGAS in Mitteldeutschland, von N‑ERGIE in Bayern und von Thüga Energie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Gaspreise steigen 2025: So teuer wird heizen
Änderungen Gaspreis 2025:
- Erhöhung der Gasnetzgebühren [98 €]
- CO2-Abgabe auf Gas steigt [43 €]
- Gasspeicherumlage steigt [12 €]
Zum Jahreswechsel 2025 wurden bisher 64 Preiserhöhungen von durchschnittlich 18 Prozent angekündigt, die etwa 700.000 Haushalte betreffen. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden steigen die Heizkosten um rund 416 Euro pro Jahr.
Es wurden ebenfalls 211 Gaspreissenkungen gemeldet mit einem durchschnittlichen Rückgang von 12 Prozent, was eine Entlastung von 381 Euro für etwa 600.000 Haushalte bedeutet.
Die Gaspreise für Haushaltskunden liegen im November 2024 bei 11,4 Cent pro Kilowattstunde [kWh] in einem bestehenden Vertrag. Die Gaspreise für Neukunden liegen für Anfang 2025 bei 9,2 Cent pro kWh. Gas im Standardtarif des Grundversorgers kostet im neuen Jahr etwa 14,2 Cent. [Stand: 06.12.2024]
Sparpotenzial beim Gaswechsel für 2025
Der Preisunterschied bei Gas für Anfang 2025 zwischen einem Tarif in der örtlichen Grundversorgung und dem günstigsten Neukundenangebot beträgt im bundesweiten Durchschnitt bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden etwa 1.000 Euro pro Jahr. Wechselt ein Gaskunde mit einem bestehenden Sondertarif kann er im neuen Jahr 440 Euro sparen.
Warum steigen die Gaspreise 2025?
Die Netzentgelte für Erdgas werden 2025 ansteigen. Der Grund für diese Entwicklung liegt in einer neuen Steuerregelung. Ab 2025 darf der Gasnetzbetreiber die Kosten seiner Investitionen in das Gasnetz über einen kürzeren Zeitraum von 10 Jahren statt bisher 20 Jahren abrechnen. Dies soll verhindern, dass, wenn wir 2045 kein Erdgas mehr verbrennen, die letzten Kunden am Ende utopisch hohe Netzentgelte zahlen müssen. Allerdings führt dies zwangsläufig dazu, dass die Preise stärker und auch schneller steigen als bisher angenommen.
Ab 2025 wird der CO₂-Preis auf 55 Euro pro Tonne erhöht, was das Heizen mit Gas zusätzlich um 0,21 Cent pro Kilowattstunde verteuern wird. Ebenfalls die Gasspeicherumlage zum Jahresbeginn um +19,6 Prozent auf 0,299 Cent pro Kilowattstunde.
Gaspreisentwicklung 2025 pro Bundesland
Bundesland Vergleich | Gaspreise 2024 | Gaspreisanstieg 2025 Anteil Netzentgelte |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 2.182 € | 21 % |
Bayern | 1.982 € | 21 % |
Berlin | 1.715 € | 23 % |
Brandenburg | 1.994 € | 25 % |
Bremen | 2.414 € | 29 % |
Hamburg | 1.798 € | 9 % |
Hessen | 1.970 € | 19 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.147 € | 24 % |
Niedersachsen | 2.013 € | 28 % |
Nordrhein-Westfalen | 2.133 € | 16 % |
Rheinland-Pfalz | 2.214 € | 15 % |
Saarland | 2.361 € | 11 % |
Sachsen | 2.321 € | 36 % |
Sachsen-Anhalt | 2.423 € | 38 % |
Schleswig-Holstein | 2.065 € | 17 % |
Thüringen | 2.400 € | 15 % |
Wir informieren an dieser Stelle über weitere Änderungen bei den Gaspreisen 2025.
Zu den aktuellen Gaspreiserhöhungen
Diese Gasanbieter senken die Preise
Das Wichtigste zur Gaspreisentwicklung 2025
- Heizen mit Gas wird zum Jahreswechsel 2025 teurer
- Grundversorger reagieren auf steigende Netzentgelte und Abgaben
- Gaspreise für Haushaltskunden liegen aktuell bei 11,4 Cent pro Kilowattstunde [kWh]
- Das Sparpotenzial beim Wechsel des Gasanbieters beträgt im Schnitt 23 Prozent [Gaspreisvergleich 06.12.2024]
- Boni beeinflussen die Gaspreisentwicklung 2025 positiv. Boni beim Gas liegen zwischen 50 und 466 Euro.
- Die Gaspreise für Haushaltskunden sind seit Jahresbeginn 2024 um 35% gesunken
Gaspreise aktuell:
So viel kostet die Kilowattstunde
Gaspreise aktuell Altverträge: 11,4 ct|kWh *
Gaspreise aktuell Neuverträge: 9,2 ct|kWh *
Lage Gasversorgung Deutschland
Gasspeicher Füllstand: 93 % [stabil]*
Versorgungssicherheit: gewährleistet
Gaspreisentwicklung 2024: Das hat sich bei den Gaspreisen geändert
Das Wichtigste zur Gaspreisentwicklung 2024
- Die Zahl der Gaspreiserhöhungen ist seit Beginn des Jahres rückläufig und 396 Gasanbieter senkten die Gaspreise für 2024 um durchschnittlich 15% für 19 Millionen Haushalte.
- Verbraucher können etwas gegen die Gaspreisentwicklung tun. Inzwischen gibt es wieder günstigere Gastarife, die weit unterhalb der Preisbremse liegen. Aktueller Gaspreis: 9,2 Cent pro kWh für Neukunden [Stand: 06.12.24].
- Das Sparpotenzial beim Wechsel des Gasanbieters beträgt im Schnitt 23 Prozent [Gaspreisvergleich 06.12.2024]
- Die Gaspreisentwicklung im Großhandel entspannt sich. In den vergangenen Monaten sind die Gaspreise an der Börse weiter zurück gegangen.
- Negativ auf die Gaspreisentwicklung in 2024 wirkt sich die Streichung des Mehrwertsteuer-Rabatts aus.
- Die Gaspreisbremse hatte einen positiven Effekt auf die Gaspreisentwicklung. Sie deckelte den Gaspreis auf 12 ct|kWh, wird aber für 2024 nicht verlängert
Trotz der aktuell positiven Gaspreisentwicklung mussten sich viele Haushalte wieder auf höhere Preise für 2024 einstellen, denn Bundesfinanzminister Lindner [FDP] hat den Rabatt für die Mehrwertsteuer zum 1. März 2024 gestrichen, was die Gaspreise 2024 um 11% verteuert. Wegen der Haushaltsperre wurde auch die Gaspreisbremse nicht mehr verlängert und lief zum 31.12. aus.
Bei der Gaspreisentwicklung gab es eine positive Veränderung. Die SLP-Bilanzierungsumlage [5,70 €/MWh] und die Konvertierungsumlage [0,38 €/MWh] werden komplett gestrichen. Zudem wird das Konvertierungsentgelt mehr als halbiert und sinkt von 0,45 €/MWh auf 0,21 €/MW.
Durch die Streichung von Gasumlagen und Senkung von Entgelten, wurde die Belastung bei den Heizkosten weiter gemindert werden. Die Rechnung einer Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh könnte ca 135 € sinken. Die Gasanbieter sind nicht verpflichtet, diese Preissenkungen nicht an ihre Kunden weiterzugeben. Gaskunden würden nur durch einen Anbieterwechsel profitieren.
Bei den Netzentgelten [enet] für das Jahr 2024 zeichnete sich eine leichte Entspannung ab. Die jährlichen Kosten sanken zwischen 2 und 5 %.
Ein weiterer Faktor, der zur Verteuerung der Gaspreise 2024 beitrug, war die bereits seit einigen Jahren in Deutschland geltende CO2-Abgabe. Sie stieg von bisher 30 Euro auf 40 Euro pro Tonne und führte somit zu höheren Heizkosten. Die Gasrechnung einer Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh verteuerte sich um ca. 40 € steigen. [Emission Erdgas = 200 gr. CO2/kWh.]
Die Gasspeicherumlage stieg ab Januar 2024 von 1,45 Euro/MWh auf 1,86 Euro/MWh, was den oben genannten Musterhaushalt weitere 8 Euro zusätzlich kostet.
Wer die Gaspreisentwicklung beeinflussen will, muss die Gaspreise vergleichen:
Wer keine Preissenkung erhält und trotzdem sparen will, kann die Gaspreise direkt hier vergleichen.
Die Vergleichsportale rechnen es vor: Die Gaspreise in einem Musterhaushalt (20.000 kWh) in der alternativen Versorgung lag im November bei durchschnittlich 1.875 Euro pro Jahr. In der Grundversorgung bei 2.886 Euro. Durch den Wechsel könnten 1.011 Euro bei den Gaskosten für 2024 gespart werden. Aber auch Kunden mit Bestandsverträgen können sich gegen die Gaspreisentwicklung wehren. Der Wechsel spart 692 Euro.
Gaspreisentwicklung in Deutschland: Hintergrund, Anstieg & Prognose
Den größten Einfluss auf die Gaspreisentwicklung in den letzten Jahren hatten die Börsenpreise. Infolge des Ukraine-Krieges sind die Gaspreise im Großhandel extrem gestiegen und wurden von den Gasanbietern direkt an die Endkunden weitergegeben. Für private Haushalte erreichten die Gaspreise im Januar 2023 einen neuen Höchstwert von durchschnittlich 20,04 Cent pro Kilowattstunde für laufende Verträge [Quelle BDEW] . Bei Neuverträgen kostete die kWh im Schnitt 38,5 Cent.
Obwohl die Kosten für Gas pro Kilowattstunde immer noch nicht das Niveau des Vorkrisenjahres erreicht haben, ist zumindest ein deutlicher Rückgang in der Entwicklung zu verzeichnen. Derzeit liegt der Gaspreis etwa auf dem gleichen Niveau wie im Herbst 2021.
Es gibt mehrere Gründe die sich dämpfend auf die Preisentwicklung im Großhandels als auch für die Endverbraucher auswirkten. Eine Rolle spielen gut gefüllte Speicher, die ungewöhnlich milden Witterungsbedingungen und Einsparungen in der Industrie und bei privaten Verbrauchern.
Enwicklung der Gaspreise im Großhandel
Auch im Großhandel hat sich seit Jahresbeginn 2024 viel getan bei den Gaspreisen. Die Börsenpreise bewegen sich deutlich unterhalb des Vorkrisenniveaus. Mitte des Jahres fielen die Gaspreise im Großhandel bereits wieder unter 3 Cent je kWh. (Dutch TTF Natural Gas Futures für Juni). Gründe dafür sind gut gefüllte Gasspeicher, erfolgreiche Einsparungen in Industrie, Gewerbe und Haushalten und natürlich die Fertigstellung deutscher LNG-Terminals.
Das hat die Börsenpreise weniger anfällig für extreme Preissprünge gemacht, weshalb die Preisentwicklung am Gasmarkt sich im Sommer 2024 insgesamt seitwärts bewegte. Ein entscheidender Faktor für die Preisentwicklung im Winter sind die allgemeinen Unsicherheiten hinsichtlich der gesamten russischen Situation.
Seit Mitte November 2024 liefert die russische Gazprom kein Gas mehr an die OMV. Trotz dieser Unterbrechung wird in Österreich in diesem Winter keine Gasmangellage erwartet. Dennoch reagierten die Energiemärkte prompt, und der europäische Gaspreis stieg erheblich an, was für Endverbraucher zu tatsächlichen Preissteigerungen führen könnte. Auch die Besorgnis über eine erneute Eskalation der Krise im Nahen Osten und mögliche Unterbrechungen von LNG-Lieferungen aus dieser Region sowie die unvorhersehbare politische Neuausrichtung nach der US-Präsidentschaftswahl bleiben entscheidende Faktoren für die Gaspreisentwicklung. Auch das Ende des Jahres auslaufende Gas-Transit-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine trägt zur Unsicherheit bei.
In den kommenden Wochen werden insbesondere Wetterentwicklungen eine bedeutende Rolle bei den Preisschwankungen auf dem Gasmarkt spielen. Jahreszeitbedingt ist der Gaspreis im Großhandel etwas höher und lag Mitte November 2024 bei 4,5 Cent je kWh.
So entwickeln sich die Gaspreise an der Börse in den nächsten Jahren
Am Gasterminmarkt, auf dem Erdgas für die kommenden Lieferjahre 2025, 2026 und 2027 gehandelt wird, betrug der Preis für eine Megawattstunde deutlich unter 40 Euro, was einem Preis von 4 Cent pro kWh entspricht.
Gaspreiserhöhungen und Gaspreissenkungen
Seit Beginn des Jahres haben 44 Gasversorger die Preise um durchschnittlich 11% erhöht. Betroffen von den Gaspreiserhöhungen sind rund 1,2 Millionen Haushalte. Mehr als die Hälfte der Gasanbieter in Deutschland senkten die Gaspreise Anfang 2024 um durchschnittlich 15% für 19 Millionen Haushalte.
Sonderkündigungsrecht bei Gaspreissenkung und Gaspreiserhöhung
Kunden haben das Recht auf eine außerordentliche Kündigung, wenn es zu einer Preisveränderung kommt, sei es eine Preiserhöhung oder eine Preissenkung. Dies bedeutet, dass sie den Vertrag vorzeitig beenden können, falls ihnen die neuen Konditionen nicht zusagen.Das Wichtigste zum Sonderkündigungsrecht Gas nach Preiserhöhung finden Sie hier inklusive Vorlagen und Musterbriefen.
Zahlen, Charts & Grafiken zur Entwicklung der Gaspreise
Gaspreis pro kWh Dezember 2024* | 11,4 Cent |
Gaspreise aktuell Neuverträge | 9,2 Cent pro kWh |
Gaspreisentwicklung 12 Monate Trend |
Gaspreisentwicklung der letzten 5 Jahre | +83% |
Gaspreisentwicklung im diesem Jahr | -22 % |
Quellen: EEX, BDEW, Verivox
Entwicklung Gaspreise im 10-Jahres-Verlauf
Jahr | Gaspreis |
---|---|
2024 | 10,9 ct/kWh |
2023 | 13,99 ct/kWh |
2022 | 16,46 ct/kWh |
2021 | 7,06 ct/kWh |
2020 | 5,97 ct/kWh |
2019 | 6,17 ct/kWh |
2018 | 5,81 ct/kWh |
2017 | 5,73 ct/kWh |
2016 | 5,89 ct/kWh |
2015 | 6,26 ct/kWh |
2014 | 6,52 ct/kWh |
Clever sparen beim Gaswechsel
Der Gaswechsel ist heutzutage ein einfach und unkomplizierter Vorgang. Mit nur wenigen Klicks wird der Wechselprozess welcher für Sie als Gaskunde risikofrei eingeleitet. Sie können bei Gaswechsel zur Zeit sehr viel sparen und Ihr neuer Gasanbieter übernimmt alle Formalitäten, sodass Sie sich keine Arneit damit haben. Sorgen brauchen Sie sich auch nicht, dass das Gas plötzlich ausfällt. Die lückenlose Gasversorgung ist gesetzlich garantiert.
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
- 54 % Beschaffung und Vertrieb
- 18 % Netzentgelte, Messung, Abrechnung
- 28 % Steuern und Abgaben
Die Gaspreise für Endkunden setzten sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. 54 Prozent der Kosten entfallen auf den Gaseinkauf und den Vertrieb. Diese Preisbestandteile kann der Gasanbieter beeinflussen. Alle anderen Preisbestandteile, wie Steuern oder Netzgebühren werden von anderen Institutionen festgelegt. 18 Prozent des Gaspreises bekommt der Netzbetreiber für Netzentgelte, also die Durchleitung das Erdgases durch die Leitungen. Das Netzentgelt soll die Kosten für Bau und Betrieb der Gasleitungen abdecken und deren Höhe wird von der Bundesnetzagentur reguliert. Der Netzbetreiber stellt aber auch den Gaszähler zur Verfügung, ließt den Zählerstand ab und macht die jährliche Abrechnung. Die verbleibenden 28 Prozent sind Gassteuer, die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) und CO2-Abgabe. Die Steuern bekommt der Staat, der diese auch reguliert.
Wie hat sich der Gaspreis entwickelt?
- Gaspreisentwicklung 1 Jahr: – 22 %
- Gaspreisentwicklung 2 Jahre: – 34 %
- Gaspreisentwicklung 10 Jahre: + 74 %
Die Gaspreisentwicklung im Großhandel war in den letzen Jahren von extremen Preissteigerungen geprägt. Die Vervielfachung der Börsenpreise für Gas ab 2022 ließ auch die Endkundenpreise stark steigen. Vor 10 Jahren zahlten Gaskunden im Schnitt nur 6,3 Cent pro Kilowattsunde. Dieser Preis hatte sich fast Verdreifacht, wobei der größte Preissprung 2022 zu verzeichnen war. In den letzten Monaten sind die Großhandelspreise wieder gesunken, doch Verbraucher sollten sich mittelfristig auf ein höheres Preisniveau als vor der Energiekrise einstellen.
Laut BDEW ist der durchschnittliche Erdgaspreis für Einfamilienhäuser mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Im bisherigen Jahresmittel im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent gesunken. Der durchschnittlich Gaspreis lag im Juli 2024 bei 10,91 Cent pro Kilowattstunde.
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Gaspreise aktuell: News zur Gaspreisentwicklung
Gaspreisentwicklung 2025: Große Preisunterschiede bei den Gastarifen
[13.11.2024] Derzeit gibt es erhebliche Preisunterschiede bei den Gastarifen. Für einen typischen Haushalt liegt die Differenz zwischen den Grundversorgungstarifen der lokalen Anbieter und den günstigsten Angeboten für Neukunden bei 23 Prozent. In den kommenden Tagen erhalten Sie Post vom Gasaabieter mit den Preisanpassungen für 2025. Behalten Sie die Gaspreisentwicklung 2025 im Blick und vergleichen Sie die verschiedenen Tarife.
Im Detail: Eine Familie in einem Einfamilienhaus, die sich im örtlichen Grundversorgungstarif befindet und einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh hat, hat durchschnittlich Gesamtkosten in Höhe von 2.886 Euro pro Jahr. Aktuell beträgt der Preis für die gleiche Menge Gas im günstigsten verfügbaren Gastarif für Neukunden 1.875 Euro. Im Vergleich zum örtlichen Grundversorgungstarif ergibt sich ein Preisunterschied von 1.011 Euro.
Grundversorger: Hohes Preisniveau trotz sinkender Gaspreise.
Die Gaspreisentwicklung sieht auch für Kunden in der örtlichen Grundversorgung allmählich etwas besser aus, nachdem sich die Preise im Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Im Sommer senken rund 80 Gasversorger ihre Preise um durchschnittlich 23%. Dennoch bleiben die Preise hoch und liegen weiterhin über dem Grenzwert der Preisbremse. Im Vergleich dazu sind die Tarife für Neukunden deutlich unter den festgelegten Preisdeckel gesunken. Die Großhandelspreise stabilisieren sich - wenn auch auf etwas höherem Niveau. Zeit, für die Grundversorger und Stadtwerke die Gaspreisentwicklung wieder stärker in Richtung Preissenkung zu steuern.
Langfristige Prognose zur Gaspreisentwicklung
Enspannung bei der Gaspreisentwicklung erst ab 2025
Eine dauerhafte Rückkehr niedriger Gaspreise im Großhandel scheint erst für 2025 in Sicht. Laut Analysen des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln [EWI[ soll es ab 2025 wieder zu einer Annäherung des Gaspreisniveaus an Vorkrisenpreise [2021] kommen. Man erwartet zwar, dass das Gas etwas teurer wird als russisches Pipeline-Gas, da LNG verflüssigt und wieder regasifiziert werden muss, was Zusatzkosten verursacht. „Doch Preise von unter 2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) seien möglich“, so die EWI-Prognose.
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine lag der Gaspreis im Großhandel zwischen 1,5 und 2,5 Cent.
Gaspreisentwicklung 2024 – 2025 – 2026
Gasanbieter beobachten die Gaspreisentwicklung genau und versuchen zum möglichst niedrigsten Preis am Gasterminmarkt der Börse zu kaufen, wo die zukünftigen Lieferjahre/ Quartale gehandelt werden. Die Gasmengen werden im Grunde als „Absichtserklärungen“ gehandelt, in einem festgelegten Zeitraum in der Zukunft eine bestimmte Handelsmenge an Gas zu liefern oder abzunehmen. Die Grafik veranschaulicht die Entwicklung der Erdgasbörsenpreise für Jahresverträge [Kontrakte] von 2024 bis 2026. Die Preise werden in Euro pro Megawattstunde gehandelt [:10 = Cent pro Kilowattstunde] Insgesamt ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen.
Beispiel: Hätte ein Gasanbieter seine kalkulierte Gasmenge für die Jahre 2024, 2025 und 2026 am Handelstag 30.06.2023 eingekauft, hätte er die in der Tabelle dargestellten Handelspreise gezahlt: Gaspreis 2024 = 5,397 ct|kWh, Gaspreis 2025 = 4,573 ct|kWh Gaspreis 2026 = 3,629 ct|kWh
Auswirkungen der Gaspreisentwicklung dämpfen
Die Gaspreisentwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf das Haushaltsbudget der meisten Deutschen. Entweder direkt über den teuren Gasverbrauch oder über die gestiegenen Strompreise. In den letzten 3 Jahren haben sich die Gaspreise kontinuierlich erhöht, externe Faktoren wie gestiegene Rohstoffpreise und geopolitischer Spannungen. Die steigenden Energiekosten haben zu finanziellen Herausforderungen geführt, insbesondere für einkommensschwache Haushalte.
Energieeffizienz verbessern: Tipps für den sparsamen Umgang mit Gas
Es gibt viele Möglichkeiten, die Gasrechnungen reduzieren, unseren Energieverbrauch zu senken und damit den Auswirkungen der Gaspreisentwicklung entgegen zu wirken.
Eine einfache Möglichkeit, Gas im Haushalt zu sparen, ist das korrekte Heizen und Lüften. Dies führt dazu, dass weniger geheizt werden muss. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt sind. Dadurch wird verhindert, dass sich die Wärme im Raum optimal verteilen kann. Intelligente Thermostate helfen ebenfalls dabei die Heizkosten zu senken. Diese ermöglichen es die Heizung individuell einzustellen und so Gasverschwendung zu vermeiden.
Angebote vergleichen: Wie man den besten Gastarif findet
Wenn Sie den hohen Gaspreisen den Kampf ansagen wollen, ist es am besten, die Gaspreise zu vergleichen und einen Vertrag beim günstigsten Gasanbieter abzuschließen. Um den besten Gastarif zu finden, können Sie den Vergleichsrechner nutzen. Der Gasrechner ermöglicht es, Ihre individuellen Bedürfnisse einzugeben und aus einer Liste von passenden Angeboten den richtigen Gasanbieter auszuwählen.
Doch der Gaspreis allein sollte nicht entscheidend sein. Auch die Vertragsbedingungen und der Kundenservice des Gasanbieters spielen eine Rolle bei der Auswahl. Der Tarif mit dem billigsten Gaspreis ist nicht immer der beste.
Gaspreisentwicklung stoppen mit Preisgarantie
Um den besten Gaspreis auszuwählen, empfehlen wir Tarife mit einer Preisgarantie für die gesamte Vertragslaufzeit. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass sich die Preise im ersten Jahr nicht ändern und Ihr Gaspreis vorläufig stabil bleibt, egal wohin die Gaspreisentwicklung geht.
Häufig gestellte Fragen zum Gaspreis
Wie hoch ist der durchschnittliche Gaspreis?
Der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland betrug zu Beginn diesen Jahres 20,04 Cent pro Kilowattstunde. Dieser kWh-Preis wird jedes Jahr für einen Durchschnittshaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch ermittelt und beinhaltet alle Steuern und Abgaben.
Was sind Grund- und Arbeitspreis beim Gaspreis?
Die oberhalb beschriebene detaillierte Zusammensetzung des Gaspreises ist den wenigsten Gaskunden bekannt. Bei Abschluss eines Gasvertrages wird stattdessen von einem Grund- und einem Arbeitspreis gesprochen. Der Arbeitspreis wird für die tatsächlich verbrauchte Menge Gas in Rechnung gestellt und wird in in Kilowattstunden gemessen. Der Grundpreis ist ein fester monatlicher Betrag und verbrauchsunabhängig. Er wird also auch berechnet, wenn gar kein Gas verbraucht wird.
Wie hoch ist mein Gaspreis?
Ihren aktuellen Gaspreis finden Sie auf Ihrer Gasrechnung. Sowohl die Grundgebühr [Monatsbeitrag] als auch der Arbeitspreis [Gaspreis in Kilowattstunden, kWh] sollen auf der Rechnung einzeln ausgewiesen werden. Die Höhe der monatlichen Abschlagszahlung finden Sie dort ebenfalls.
Ist der Gaspreis abhängig vom Verbrauch?
Die Kosten für Gas hängen sowohl vom Verbrauch als auch vom Gaspreis ab. Es gilt die einfache Regel: Je niedriger der Verbrauch, desto höher der Preis pro Kilowattstunde (kWh). Steigt die Menge an verbrauchtem Erdgas, wird der Preis pro Einheit günstiger. Bei einem jährlichen Verbrauch von 10.000 kWh beträgt der aktuelle Gaspreis 12,95 Cent pro kWh. Wenn jedoch die Menge des verbrauchten Erdgases auf 30.000 kWh steigt, sinkt der Preis auf 12,45 Cent pro kWh.
Wie hoch ist die CO2-Abgabe beim Gas?
Seit dem Januar 2021 wird eine CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Erdgas erhoben. Diese Abgabe hat für Haushalte, die mit Gas heizen, finanzielle Auswirkungen. Im Jahr 2022 lag der Preis für jede Tonne freigesetztes CO2 bei 30 Euro. Umgerechnet bedeutet es, dass eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zusätzliche Kosten in Höhe von 144 Euro tragen muss. In den nächsten Jahren wird der CO2-Preis langsam steigen. Bereits im Jahr 2024 ist geplant, dass er auf 35 Euro pro Tonne ansteigt. Im darauffolgenden Jahr 2025 war ein Preis von 45 Euro je Tonne vorgesehen. Ab dem Jahr 2026 wird ein Preiskorridor festgelegt, innerhalb dessen der Preis zwischen mindestens 55 und höchstens 65 Euro liegen soll. Die Zusatzkosten für den Familienhaushalt steigen damit auf mindestens 264 Euro. Diese Entwicklung ist ein bedeutender Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung einer nachhaltigen Zukunft.
Warum sind die Gaspreise im Osten höher als im Westen?
Die Energiekosten sind im Osten Deutschlands höher als im Westen. Vergleicht man die Gaspreise, stellt man ein Gefälle zwischen neuen und alten Bundesländern, aber auch zwischen Stadt und Land fest. Das liegt vor allem an den regional unterschiedlichen Netzentgelten. Diese Kosten werden von den Netzbetreibern für die Bereitstellung und Instandhaltung der Gasnetze erhoben.
Wie entwickeln sich die Gaspreise in Zukunft?
Eine positive Trendwende bei der Gaspreisentwicklung ist nach bisherigen Einschätzungen der Energie-Experten bereits abzusehen. Die Prognosen für weiterhin steigende Gaspreise werden begründet mit steigenden Kosten für den Netzausbau [Modernisierung, Ausbau Nord-Süd-Trasse] und steigenden Beschaffungspreisen an den Börsen. Die CO2-Umlage soll sich ab kommendem Jahr weiter erhöhen.
Ist mein Gaspreis ein Netto oder Brutto-Preis?
In der Regel sind die Gaspreise für private Haushalte reine Bruttopreise. Sie beinhalten alle Abgaben und Steuern. Sind doch mal „Netto Gaspreise“ ausgewiesen, wird noch die Mehrwertsteuer von 19% aufgeschlagen. Der Gas Preis vor der Energiekrise betrug 2021 im bundesdeutschen Durchschnitt 6,2 Cent|kWh [brutto]. Der Netto Gas Preis 5,21 Cent|kWh.
Gaspreise verstehen: Hintergrundinformationen
Wann steigen Gaspreise?
Obwohl nicht mehr offiziell an den Ölpreis gebunden, reagieren die Gaspreise stark auf andere Energiemarktpreise. Senken die OPEC Staaten zum Beispiel ihre Fördermengen, wird Öl knapp und damit teurer. Stromanbieter, die ölgetriebenen Blockheizkraftwerke und Gaskraftwerke betreiben, kaufen dann vermehrt Erdgas und treiben damit die Gaspreise nach oben. Weitere Einflussfaktoren sind die Menge an Gas, die zur Verfügung steht (Flüssig, Pipeline) und der Gasspeicherstand. Wird wenig Ökostrom produziert, springen Gaskraftwerke ein. Sind die Gasspeicher kurz vor der Heizsaison leer, werden – der Nachfrage angepasst – eben höhere Gsapreise an der Börse verlangt. Der Ukraine-Krieg in Verbindung mit dem russischen Lieferstopp haben zu einer europaweiten Gasknappheit geführt und die Preise im Großhandel in Rekordhöhen getrieben.
Wann sinken die Gaspreise?
Erst wenn die allgemeinen Energiemarktpreise über einen längeren Zeitraum niedrig und die Gasspeicher voll sind, geben die Gasversorger die gesunkenen Einkaufspreise an Ihre Kunden weiter. Das war in den letzten Jahren der Fall, weshalb es bis 2020 noch ausgesprochen günstige Gastarife gab. Doch die Zeit der niedrigen Gaspreise ist vorbei, denn neue Steuern, leere Speicher und eine gesiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt gepaart mit langsamer Zulieferung nach Deutschland sind Preistreiber. Kurzfristige Preisschwankungen am Weltgasmarkt wegen Überangebotsmengen spielen bei der langfristigen Einkaufsplanung der deutschen Gasversorger keine Rolle. Tarife im Gasrechner geben Aufschluss über den aktuellen Stand der Gaspreise.[
Entwicklung der Gaspreise in Europa
Im zweiten Halbjahr 2022 sind die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte in der EU im Vergleich zum Vorjahr um +46% auf 11,4 Cent pro Kilowattstunde gestiegen.
Die Gaspreise haben in allen EU-Ländern stark angezogen. Am stärksten stiegen die Gaspreise in Tschechien [+231 %], Rumänien [+165 %] und Lettland [+157 %]. Deutschland lag zu der Zeit mit einem Preisanstieg von 36% unterhalb des europäischen Durchschnitts. Alle Preiserhöhungen sind auf die jüngste Energiekrise zurückzuführen.
Wer zahlt am meisten, wer am wenigsten für Gas in Europa?
Die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte in der EU waren Ende 2022 in Ungarn [3,5 Cent pro kWh], Kroatien [4,5 ct] und der Slowakei [4,9 ct] am niedrigsten. Am meisten für ihr Gas zahlten Haushalte in Schweden [27,5 ct], Dänemark [20,8 ct] und der Niederlande [19,3 ct].
Quelle: Eurostat, 2023