Gaspreisentwicklung – Die Gaspreise sinken 2023 langsam wieder

Die Gaspreise für Haushaltskunden sind seit Jahresbeginn 2023 um 26% gesunken und liegen bei 13,9 Cent pro Kilowattstunde [kWh] in einem bestehenden Vertrag. Die Gaspreise für Neukunden betragen aktuell 9,1 Cent pro kWh. [Stand: 02.06.2023]

[Durchschnittlicher Gaspreis für Haushalte mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh, Arbeitspreis & Grundpreis anteilig, NDR] Stand: 02.06.2023

Das Wichtigste zur Gaspreisentwicklung 2023

  • Entlastung bei den Gaspreisen 2023 bringen die Gaspreisbremse auf 12 ct|kWh und die Senkung der Mehrwertsteuer auf 7%.
  • Laut Daten verschiedener Vergleichsportale kostet eine Kilowattstunde Gas derzeit im Schnitt 9,1 Cent für Neukunden [Stand: 02.06.23]
  • Die Gaspreisentwicklung im Großhandel entspannt sich. In den vergangen Wochen sind die Gaspreise weiter zurück gegangen und haben einen mehrmonatigen Tiefststand erreicht.

Gaspreise aktuell:
So viel kostet die Kilowattstunde

Aktueller Gaspreis Altverträge: 13,9 ct|kWh *
Aktueller Gaspreis Neuverträge: 9,1 ct|kWh *
Gaspreis 2023/2024 Preisdeckel: 12 ct|kWh **

* Verivox, Check24 Gas Juni 2023, ** für 80% des Gasverbrauchs

Ak­tu­el­le La­ge der Gas­ver­sor­gung in Deutschland

Gasspeicher Füllstand: stabil [75%]*
Gasverbrauch: -23% unter Durchschnitt Vorjahre
Versorgungssicherheit: gewähleistet

Lagebericht 23.05.2023, Bundesnetzagentur, *Gasspeicher Stand Deutschland 02.06.2023
Zahlen Sie zu viel? Die besten Gaspreis-Angebote 2023
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Gaspreisentwicklung 2023: Hintergrund, Anstieg & Prognose

Gaspreis aktuell pro kWh
Grafik: Aktueller Gaspreis pro kWh, Stand 2. Juni 2023

Den größten Einfluss auf die Gaspreisentwicklung 2023 haben die Börsenpreise. Infolge des Ukraine-Krieges sind die Gaspreise im Großhandel extrem gestiegen und wurden von den Gasanbietern direkt an die Endkunden weitergegeben. Für private Haushalte erreichten die Gaspreise im Januar 2023 einen neuen Höchstwert von durchschnittlich 20,04 Cent pro Kilowattstunde für laufende Verträge [Quelle BDEW] . Bei Neuverträgen kostete die kWh im Schnitt 18,3 Cent.
Um die Verbraucher zu entlasten, tritt ab Januar die Gaspreisbremse in Kraft, woduch die Kilowattstunde Gas auf den Festbetrag von 12 Cent gedeckelt wird. Das friert die Gaspreisentwickung für 80% des bisherigen Jahresverbrauchs ein. Die Mehrkosten übernimmt der Staat. Die weiteren 20% sowie die Grundgebühr werden nach Gastarif des Anbieters abgerechnet.

Eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr würde durch die Gaspreisbremse um knapp 1.025 Euro pro Jahr entlastet werden.

Gaspreiserhöhungen und Gaspreissenkungen

Die Heizsaison 2023 war deutlich teurer als im Vorjahr. Für Januar 2023 hatten Grundversorger bereits 474 Gaspreiserhöhungen von durchschnittlich 56% gemeldet. Betroffen sind knapp 3,7 Millionen Haushalte.

Seit Beginn des Jahres haben 44 Gasversorger die Preise um durchschnittlich 11% erhöht. Betroffen von den Gaspreiserhöhungen sind rund 1,2 Millionen Haushalte.

Für 1,9 Millionen Haushalte sind seit Januar 2023 die Gaspreise um im Schnitt 9% gesunken, was bei einer vierköpfige Familie einer Ersparnis von durchschnittlich 253 Euro entspricht.

In der  Grundversorgung lagen Ende Mai immer noch 90% der Gastarife über der Preisbremse. In der Alternativversorgung sind 80% der Tarife günstiger als die Gaspreisbremse. Ein Wechsel von der Grundversorgung zur günstigeren Alternativversorgung spart circa 600 Euro im Jahr [20.000 kWh Gasverbrauch pro Jahr].

Sonderkündigungsrecht bei Gaspreiserhöhung

Das Wichtigste zum Sonderkündigungsrecht Gas nach Preiserhöhung finden Sie hier inklusive Vorlagen und Musterbriefen.

Enwicklung der Gaspreise im Großhandel 2023

Gaspreise Börse trend
Gaspreisentwicklung 2023 Börse – EEX Erdgas-Jahreskontrakte – Trend abnehmend, First Energy

Auch im Großhandel hat sich seit Januar viel getan bei den Gaspreisen. Die Börsenpreise bewegen sich deutlich unterhalb des Niveaus der Vorwochen und sind auf dem niedrigsten Stand der letzten 12 Monate. Marktexperten gehen von einer weitern Entspannung aus. Ende April fielen die Gaspreise im Großhandel bereits wieder unter 4 Cent je kWh und die Kilowattstunde Gas für Juni 2023 kostete Ende Mai rund 2,9 Cent (Dutch TTF Natural Gas Futures für Juni). Gründe dafür sind gut gefüllte Gasspeicher, erfolgreiche Einsparungen in Industrie, Gewerbe und Haushalten und natürlich die Fertigstellung deutscher LNG-Terminals. Im Februar 2023 sind 6 Terminals in Betrieb genommen worden, beziehungsweise in Vorbereitung mit einer Gesamtkapazität von 40 Mrd. m³ Das ist etwa die Hälfte des deutschen Erdgasverbrauchs.

Bei solchen Prognosen schwinden die Sorgen vor dem nächsten Winterhalbjahr, was die Börsenpreise weniger anfällig für extreme Preissprünge macht.

Zahlen, Charts & Grafiken zur Entwicklung der Gaspreise 2023

  • Ab März 2023 wird es eine Gaspreisbremse zur Entlastung der Verbraucher geben. Für 80% des Verbrauchs soll dann nur 12 Cent pro kWh* gezahlt werden, die übrigen 20% nach Tarif des Gasanbieters. [*bei Fernwärme brutto 9,5 Cent]
  • Die Gaspreisbremse startet zwar erst im März, soll aber rückwirkend ab Januar 2023 gelten.
  • Bis dahin soll eine Einmalzahlung helfen. Der Monatsabschlag für Dezember soll vom Staat übernommen werden.
  • Die Mehrwertsteuer auf Gas sinkt zwischen Oktober 2022 und April 2024 von 19% auf 7%.
  • Grund für die extremen Gaspreise sind die stark gestiegenen Preise im Großhandel. Die lange Zeit sehr niedrigen Stände der Gasspeicher in Deutschland und der Ukraine-Krieg trieben den Gaspreis in extreme Höhe.
  • Die Gaspreise an der Börse haben Ende letzten Jahres fast wöchentlich ein neues Rekordhoch erreicht mit 345 € pro Megawattstunde im August.
  • 474 Gasversorger haben bereits die Gaspreise für 2023 erhöht. Im Schnitt liegen die Preiserhöhungen bei 56%. [=1.250 Euro bei einem Verbrauch von 20.000 kWh].
  • Durch das „Missbrauchsverbot bei der Gaspreisbremse“ sind Preiserhöhungen beim Gas in 2023 nur eingeschränkt möglich. Es gelten sehr strenge Regeln für Preisanpassungen beim Arbeitspreis und beim Grundpreis.
  • Der Anstieg des CO2-Preises wird im Jahr 2023 ausgesetzt. Für die Tonne CO2-Emissionen wird in Deutschland weiter 25 € berechnet.
Quellen: EEX, Vergleichsportale/Preise für Jahresverbrauch 20.000 kWh

Entwicklung Gaspreise bis 2023

Gaspreis pro kWh Juni 2023*13,9 Cent
Aktueller Gaspreis Neuverträge pro kWh9,1 Cent
Gaspreisentwicklung 12 Monate Trend
Gaspreisentwicklung der letzten 5 Jahre+245%
Gaspreisentwicklung im letzten Jahr+149%

Entwicklung Gaspreise im 10-Jahres-Verlauf

Jahr
Gaspreis pro kWh
20136,63 Cent
20146,52 Cent
20156,26 Cent
20165,89 Cent
20175,73 Cent
20185,81 Cent
20196,17 Cent
20205,97 Cent
20217,06 Cent
202215,29 Cent
2023 [Jan]20,04 Cent
2023 [Apr]16,11 Cent
Gaspreise Tabelle: BDEW, Gaspreise kWh für private Verbraucher inkl. aller Steuern, *Preis Stand Mai 2023

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

  • 74 % Beschaffung und Vertrieb
  • 12 % Netzentgelte, Messung, Abrechnung
  • 14 % Steuern und Abgaben
Gaspreis Zusammensetzung 2023
Chart Gaspreis Zusammensetzung für Haushaltskunden in Deutschland, Juni 2023

Die Gaspreise für Endkunden setzten sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. 74 Prozent der Kosten entfallen auf den Gaseinkauf und den Vertrieb. Diese Preisbestandteile kann der Gasanbieter beeinflussen. Alle anderen Preisbestandteile, wie Steuern oder Netzgebühren werden von anderen Institutionen festgelegt. Etwas mehr als 12 Prozent des Gaspreises bekommt der Netzbetreiber für Netzentgelte, Messung und Abrechnung. Das Netzentgelt soll die Kosten für Bau und Betrieb der Gasleitungen abdecken und deren Höhe wird von der Bundesnetzagentur reguliert. Der Netzbetreiber stellt aber auch den Gaszähler zur Verfügung, ließt den Zählerstand ab und macht die jährliche Abrechnung. Die verbleibenden 14 Prozent sind Gassteuer, die Umsatzsteuer (nur 7% Mehrwertsteuer in 2023) und CO2-Abgabe. Die bekommt der Staat, der diese auch reguliert.

Wie hat sich der Gaspreis entwickelt?

  • Gaspreisentwicklung 1 Jahr: +31%
  • Gaspreisentwicklung 2 Jahre: + 184%
  • Gaspreisentwicklung 10 Jahre: + 207%
Entwicklung Gaspreise Deutschland Chart bis 2023
Chart: Gaspreisentwicklung in Deutschland 10 Jahre

Die Gaspreisentwicklung im Großhandel war in den letzen 2 Jahren von extremen Preissteigerungen geprägt. Die Vervielfachung der Börsenpreise für Gas ließ auch die Endkundenpreise steigen. Vor 10 Jahren zahlten Gaskunden im Schnitt nur 6,5 Cent pro Kilowattsunde. Dieser Preis hat sich mehr als Verdreifacht, wobei der größte Preissprung in den letzten 2 Jahren zu verzeichnen war.

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Gaspreise aktuell: News zur Gaspreisentwicklung 2023

Europäische Gaspreise fallen unter Vorkrisenniveau

[31.05.2023] Die europäischen Gaspreise fielen am Dienstag zum ersten Mal seit zwei Jahren unter 24 Euro pro Megawattstunde (MWh).

Der für die Preisentwicklung Trend setzende TTF-Kontrakt wurde am Dienstag an der Holländischen Börse mit 23,50 Euro pro Megawattstunde gehandelt. So günstig war Erdgas das letzte Mal im Juni 2021. Bei gleichzeitig sinkenden Gaspreisen werden die Gasspeicher in Deutschland zunehmend gefüllt. Nach aktuellen Daten des europäischen Speicherverbandes GIE lag der Füllstand in Deutschland am 30. Mai bei 74,4 %. Die Erdgasspeicherung nimmt seit mehreren Wochen kontinuierlich zu und liegt deutlich über dem Vorjahresvergleichswert.

Gaspreis, Börse

Gaspreisentwicklung 2023: Preis für Verbraucher werden weiter fallen

[28.05.2023] Die Gaspreise sind Ende Mai im Großhandel unter 3 Cent je kWh gefallen. +++ Neukunden zahlen etwas weniger als 10 Cent. +++ +++ Analysten erwarten einen weiteren Preisrückgang für Gaskunden.

Gaskunden der Grundversorgung zahlen weiterhin deutlich höhere Gaspreise als Neukunden. Doch auch hier sind die Preise zuletzt gefallen. Im Mai lag der Gaspreis der Grundversorger im Schnitt bei rund 13,9 Cent je kWh. Das sind noch immer 4 Cent mehr als Neukundenverträge kosten und der Gaspreis liegt 2 Cent über der Preisbremse.

Möglich wird einer weiterer Rückgang der Gaspreise durch fallenden Preise am Terminmarkt. Dort wurde in dieser Woche die Megawattstunde wieder unter 29 Euro pro MWh gehandelt bzw. unter 2,9 Cent je kWh. Damit ist der Gaspreis erstmals seit Juni 2021 wieder unter die 30-Euro-Marke gesunken. Wenn sich die Gasversorger jetzt preiswert mit Gas eindecken, könnten sie langfristig für billige Gaspeise sorgen.

Gaspreisentwicklung EEX

Gaspreise 2023: viele Gaskunden zahlen drauf

Obwohl die Gaspreise im Großhandel seit Monaten sinken, kommen die gesunkenen Preise oft nicht bei den Verbrauchern an. Nach Analyse eines Vergleichsportal liegen 92% aller Grundversorgungstarife [GV] über dem von der Bundesregierung veranlassten Preisdeckel von 12 Cent pro Kilowattstunde. Im deutschlandweiten Schnitt liegt der GV-Preis von Haushaltskunden bei 12 Cent|kWh. Damit übernimmt der Staat pro Grundversorgungskunde circa 460 € bei den Gaskosten. Würde der Kunde den Gasanbieter wechseln, könnten zusätzlich fast 360 € pro Jahr gespart werden.

Gaspreise, 2023 tagesschau, Verivox

Gaspreis Prognose: Experten sehen Enspannung erst ab 2025

Eine dauerhafte Rückkehr niedriger Gaspreise scheint für 2025 in Sicht. Laut Analysen des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln [EWI[ soll es ab 2025 wieder zu einer Annäherung des Gaspreisniveaus an Vorkrisenpreise [2021] kommen. Man erwartet zwar, dass das Gas etwas teurer wird als russisches Pipeline-Gas, da LNG verflüssigt und wieder regasifiziert werden muss, was Zusatzkosten verursacht. „Doch Preise von unter 2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) seien möglich“, so die EWI-Prognose.
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine lag der Gaspreis im Großhandel zwischen 1,5 und 2,5 Cent.

Gasanbieter wechseln

Gaspreise vergleichen mit dem Gasrechner

Sie haben eine Gaspreiserhöhung bekommen? Reagieren Sie mit einem Gaspreisvergleich. Unser Gasrechner zeigt Ihnen die günstigsten Tarife aller am deutschen Markt zugelassenen Gasanbieter. Ihr neuer Tarif ist nur ein paar Klicks entfernt, denn Sie können bei uns direkt wechseln.

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Den richtigen Gastarif finden

Zwischen den knapp 900 Gasanbietern in Deutschland und den tausenden Tarifen gibt es deutliche Preisunterschiede. Vergleicht man die Ergebnisse im Gasrechner, entdeckt man ein Sparpotenzial von mehreren hundert Euro. Neue Anbieter mit günstigen Gaspreisen, Neukundenbonus und Zusatzleistungen machen den Gasanbieterwechsel finanziell interessant. Tarife mit langer Preisgarantie garantieren langfristig günstige Gaspreise.

Worauf es beim Gaspreisvergleich ankommt

Wählen Sie beim Gaspreisvergleich einen Vertrag mit kurzer Laufzeit. Die vereinbarte Vertragslaufzeit sollte nicht länger als 12 Monate betragen. Achten Sie auch auf eine kurze Kündigungsfrist. Bei 4 bis 6 Wochen bleiben Sie flexibel und können jederzeit kurzfristig zu einem Versorger mit einem günstigsten Gaspreis wechseln.

1 Gaspreise vergleichen
Wer den Gasanbieter wechseln möchte, muss beim Preisvergleich neben der Postleitzahl auch den jährlichen Gasverbrauch angeben. Ein Blick auf die letzte Gasrechnung zeigt alle notwendigen Daten an. Ist diese nicht gleich parat, kann man sich auch an den Durchschnittswerten im Gasrechner orientieren.

2 Gastarife eingrenzen
Der Gasrechner ermittelt die individuellen Tarife innerhalb weniger Sekunden. Nun eine Liste mit 50-100 Angeboten vor, in der das günstigste Gasangebot ganz oben steht. Bitte schauen Sie genau hin, denn es gibt manchmal Werbetarife auf den oberen Plätzen.

3 Gasanbieter wechseln
Der Gaspreisvergleich ist ebenso wie der Wechsel kostenlos. Nach dem Gasvergleich muss nur noch das Formular zum Wechsel direkt online ausgefüllt werden. Kontaktdaten, Zählernummer und Kundennummer beim momentanen Gasanbieter werden benötigt. Der Wechsel geht einfach und schnell und die Gasversorgung ist gesetzlich garantiert.

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Das Wichtigste beim Gaspreise vergleichen

Recht auf Sonderkündigung bei Gaspreiserhöhung?

Das Sonderkündigungsrecht bei Gasverträgen besteht auch bei Preiserhöhungen aufgrund von Abgaben, Umlagen und Steuern. Dies hat der Bundesgerichtshof bestätigt. Ihr Gasanbieter ist verpflichtet, Sie 6 Wochen im Voraus zu informieren und Sie auf Ihr Sonderkündigungsrecht hinzuweisen. Diese Gaspreiserhöhung muss einer offiziellen Mitteilung verständlich und transparent angekündigt werden. Lesen Sie dazu den vollen Artikel

Gaspreise vergleichen mit Bonus?

Viele Gasanbieter versuchen, Kunden mit Bonuszahlungen von ihren günstigen Gaspreisen zu überzeugen. Egal ob Neukundenbonus, Sofortbonus oder Wechselbonus, dahinter verbirgt sich ein einmaliger Rabatt, der im 1. Vertragsjahr gewährt wird. Im 2. Jahr zahlt man deutlich höhere Gaspreise. Fast jeder Tarif kommt heutzutage im Verbund mit einen Neukundenbonus. Um Gaspreise ohne Neukundenbonus im Gasrechner zu sehen, muss die Einstellungen „Bonus einrechnen“ deaktiviert werden. Die Auszahlung von Neukundenbonus oder Wechselbonus ist meist erst nach Ende der Vertragslaufzeit mit der Jahresrechnung fällig. Ein Sofortbonus wird meist nach 4-6 Wochen nach Vertragsbeginn gezahlt.

Was bedeutet die Preisgarantie bei den Gaspreisen?

Damit der neue Gaspreis nicht kurz nach dem Anbieterwechsel wieder steigt, gibt es die Preisgarantie. Hier wird der Gaspreis über eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben. Ein genauer Blick in die Details der Preisgarantie zeigt, dass diese oft eingeschränkt wird. Im Kleingedruckten stehen häufig „Sonderfälle“, bei der die Garantie nicht gilt. Gasanbieter schließen oft Erhöhungen der Gaspreise aufgrund gestiegener Steuern oder sonstiger Abgaben und Umlagen aus. Also Obacht!

Häufig gestellte Fragen zum Gaspreis

Wie hoch ist der durchschnittliche Gaspreis?

Der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland betrug zu Beginn diesen Jahres 20,04 Cent pro Kilowattstunde. Dieser kWh-Preis wird jedes Jahr für einen Durchschnittshaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch ermittelt und beinhaltet alle Steuern und Abgaben.

Was sind Grund- und Arbeitspreis beim Gaspreis?

Die oberhalb beschriebene detaillierte Zusammensetzung des Gaspreises ist den wenigsten Gaskunden bekannt. Bei Abschluss eines Gasvertrages wird stattdessen von einem Grund- und einem Arbeitspreis gesprochen. Der Arbeitspreis wird für die tatsächlich verbrauchte Menge Gas in Rechnung gestellt und wird in in Kilowattstunden gemessen. Der Grundpreis ist ein fester monatlicher Betrag und verbrauchsunabhängig. Er wird also auch berechnet, wenn gar kein Gas verbraucht wird.

Wie hoch ist mein Gaspreis?

Ihren aktuellen Gaspreis finden Sie auf Ihrer Gasrechnung. Sowohl die Grundgebühr [Monatsbeitrag] als auch der Arbeitspreis [Gaspreis in Kilowattstunden, kWh] sollen auf der Rechnung einzeln ausgewiesen werden. Die Höhe der monatlichen Abschlagszahlung finden Sie dort ebenfalls.

Warum sind die Gaspreise im Osten höher als im Westen?

Die Energiekosten sind im Osten Deutschlands höher als im Westen. Vergleicht man die Gaspreise, stellt man ein Gefälle zwischen neuen und alten Bundesländern, aber auch zwischen Stadt und Land fest. Das liegt vor allem an den regional unterschiedlichen Netzentgelten. Diese Kosten werden von den Netzbetreibern für die Bereitstellung und Instandhaltung der Gasnetze erhoben.

Wie entwickeln sich die Gaspreise in Zukunft?

Eine positive Trendwende bei der Gaspreisentwicklung ist nach bisherigen Einschätzungen der Energie-Experten bereits abzusehen. Die Prognosen für weiterhin steigende Gaspreise werden begründet mit steigenden Kosten für den Netzausbau [Modernisierung, Ausbau Nord-Süd-Trasse] und steigenden Beschaffungspreisen an den Börsen. Die CO2-Umlage soll sich ab kommendem Jahr weiter erhöhen.

Ist mein Gaspreis ein Netto oder Brutto-Preis?

In der Regel sind die Gaspreise für private Haushalte reine Bruttopreise. Sie beinhalten alle Abgaben und Steuern. Sind doch mal „Netto Gaspreise“ ausgewiesen, wird noch die Mehrwertsteuer von 19% aufgeschlagen. Der Gas Preis vor der Energiekrise betrug 2021 im bundesdeutschen Durchschnitt 6,2 Cent|kWh [brutto]. Der Netto Gas Preis 5,21 Cent|kWh.

Gaspreise verstehen

Hintergrundinformationen zu den Gaspreisen

Wann steigen Gaspreise?

Obwohl nicht mehr offiziell an den Ölpreis gebunden, reagieren die Gaspreise stark auf andere Energiemarktpreise. Senken die OPEC Staaten zum Beispiel ihre Fördermengen, wird Öl knapp und damit teurer. Stromanbieter, die ölgetriebenen Blockheizkraftwerke und Gaskraftwerke betreiben, kaufen dann vermehrt Erdgas und treiben damit die Gaspreise nach oben. Weitere Einflussfaktoren sind die Menge an erneuerbaren Energien, die ins Stromnetz eingespeist werden und der Gasspeicherstand.  Wird wenig Ökostrom produziert, springen Gaskraftwerke ein. Sind die Gasspeicher kurz vor der Heizsaison leer, werden – der Nachfrage angepasst – eben höhere Gsapreise an der Börse verlangt. Der Ukraine-Krieg in Verbindung mit dem russischen Lieferstopp haben zu einer Europaweiten Gasknappheit geführt und die Preise im Großhandel in Rekordhöhen getrieben.

Wann sinken die Gaspreise?

Erst wenn die allgemeinen Energiemarktpreise über einen längeren Zeitraum niedrig und die Gasspeicher voll sind, geben die Gasversorger die gesunkenen Einkaufspreise an Ihre Kunden weiter. Das war in den letzten Jahren der Fall, weshalb es bis 2020 noch ausgesprochen günstige Neukunden-Tarife gab. Doch die Zeit der niedrigen Gaspreise ist vorbei, denn neue Steuern, leere Speicher und eine gesiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt gepaart mit langsamer Zulieferung nach Deutschland sind Preistreiber. Kurzfristige Preisschwankungen am Weltgasmarkt wegen Überangebotsmengen spielen bei der langfristigen Einkaufsplanung der deutschen Gasversorger keine Rolle. Tarife im Gasrechner geben Aufschluss über den aktuellen Stand der Gaspreise.[

Entwicklung der Gaspreise in Europa 2022

Im zweiten Halbjahr 2022 sind die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte in der EU im Vergleich zum Vorjahr um +46% auf 11,4 Cent pro Kilowattstunde gestiegen.

Die Gaspreise haben in allen EU-Ländern stark angezogen. Am stärksten stiegen die Gaspreise in Tschechien [+231 %], Rumänien [+165 %] und Lettland [+157 %].  Deutschland lag zu der Zeit mit einem Preisanstieg von 36% unterhalb des europäischen Durchschnitts. Alle Preiserhöhungen sind auf die jüngste Energiekrise zurückzuführen.

Wer zahlt am meisten, wer am wenigsten für Gas in Europa?

Die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte in der EU waren Ende 2022 in Ungarn [3,5 Cent pro kWh], Kroatien [4,5 ct] und der Slowakei [4,9 ct] am niedrigsten. Am meisten für ihr Gas zahlten Haushalte in Schweden [27,5 ct], Dänemark [20,8 ct] und der  Niederlande [19,3 ct].

Quelle: Eurostat, 2023

Entwicklung Gaspreise Deutschland Chart bis 2023 Chart: Gaspreisentwicklung in Deutschland 10 Jahre

Zur Gaspreisentwicklung 2021 – 2022.  So haben sich die Gaspreise vor und während der Energiekrise entwickelt.